Ziel und Zweck dieser Interessengruppe ist es, politische Fragen rund um die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs mit Bezug und Wirkung auf die Stadt St.Gallen überparteilich zu diskutieren
Dadurch soll die Erreichbarkeit des Standorts St.Gallen für seine Bewohnerinnen und Bewohner sowie die ansässige Wirtschaft verbessert und ein attraktives öV-Angebot geschaffen werden.
Eine kurze Chronologie
2010 Bundesparlament spricht Beiträge aus dem Agglomerationsprogramm, Bedingung ¼-Stundentakt im S-Bahn-Bereich
2013 Volk sagt Ja zur S-Bahn St.Gallen
2014 Verabschiedung einer aufwärtskompatiblen Netz- bzw. Migrations- strategie 2018 – 2035 durch Ostschweizer Kantone für minutengenaue Abstimmung von Fernverkehr und S-Bahn Region St.Gallen > Keine langen Halte im HB und durchgehende S-Bahn-Züge Rorschach – Wil und Wittenbach – Herisau
2018 Einseitige Anpassungen am Fernverkehrsplan durch Kanton St.Gallen (inkl. Abtausch „Einfahrpriorität Winterthur“ mit Kanton Thurgau) mit fatalen Folgen:
Trassenkonflikte
Weichen am falschen Ort
unzureichende Perronlängen
etc.
> Gesamtsystem auf St.Galler Seite ist zerstört
18.9.2018 Auftrag Kantonsrat: Verzicht auf Erarbeitung eines Notprogramms und massiven Lobbyings, um Korrektur für AS 2035 in die Wege zu leiten
2019 Fahrplan 2019: Weitere Abwertung der Stadtbahnhöfe, welche die kantonalen Entwicklungsgebiete St.Fiden, St.Gallen-West (Winkeln) und Lerchenfeld (Bruggen/Haggen) erschliessen sollten
Versprechen auf Halt „Konstanzer“ bei Vernehmlassung zum Fahrplan 2020 nicht eingehalten.
Folgen
Negative Auswirkungen auf den Wohn- und Dienstleistungsstandort St.Gallen
Erreichbarkeit für Talente / Schwundrate
Die Knock-Out-Schwelle, bei der ein Standort die Standortgunst von Bewohnern, Unternehmen und Talenten verliert, setzt bei 45 Minuten ein und liegt bei maximal 90 Minuten je Fahrweg (Tür zu Tür-Reisezeit) für gut dotierte, anspruchsvolle und herausfordernde Stellen.
Überschreitet man diese Reisezeit, so ist die Schwundrate als Wohn- und Wirtschaftsstandort äusserst hoch.
Es kommt zu:
Wegzügen
ausbleibende Zuzügen
Verlagerung von Arbeitsplätzen
ausbleibende Ansiedlungen
Wachstumsbeiträge Branchengruppen
Strukturwandel: Wachstumsbeiträge der Brancehngruppen (2008 bos 2016), 2. und 3. Sektor
Kritik der IGöV Stadt St.Gallen
S-Bahn fährt Regional- und Fernverkehr hinterher?
Ziel des Mobilitätskonzepts 2040 kann so nicht erreicht werden
kein Umsteigeeffekt
erodierende Zusteigerwerte bei Stadtbahnhöfen
Kunden
reisen Umwege
zahlen City-Zuschläge (massive Mehrkosten bei Tickets)
haben lange Wartezeiten
und zusätzliche Umsteigevorgänge
Takt
Zu Schlechte Verbindungsgüte ausserhalb Stosszeiten für einen Dienstleistungs- und Geschäftsstandort (morgens, tagsüber, abends)
Kein Erreichen von nationalen Zentren zu Geschäftszeiten
Verpassen von Frühflüge in europäische Zentren
Keine Abstimmung bei Fernverkehr mit
S-Bahn-System
Nahverkehr (VBSG, Postauto, Regiobus)
Konsequenzen
St.Gallen gerät bei Fahrzeiten über „Knock-out-Schwelle“ und ist als internationaler Dienstleistungsstandort im Abseits
St.Gallen verliert Jobs im Hightech-Segment und wächst nur noch im öffentlichen Sektor
Schlüsselareale sind nicht konkurrenzfähig und können nicht für wissensbasierte Arbeitsplätze erschlossen werden
Andere Landesteile überflügeln Ostschweiz (NEAT-Achsen, Durchgangsbahnhöfe, grenzüberschreitende S-Bahn-Systeme)
5 Übergeordnete Erkenntnisse
Stadtrat und Kanton: Schwarzpeterspiel sofort einstellen = bedingungslose und sofortiges Handeln
Einbindung der kantonalen Vertretung in Bundesbern?
„Warten“ auf Brüttenertunnel ab 2035 ist keine Option: Wirtschaftsstandort St.Gallen ist bis dann im Dienstleistungsbereich abgehängt
Anpassung kantonale Verordnung zum öffentlichen Verkehr: Linien bzw. städtische S-Bahn als Gesamtsystem verstehen in Bezug auf Kostendeckungsgrad, Linienbelastung, Einsteiger
Metropolitanregion St.Gallen verpasst mit aktuellem Tempo und Lethargie auch Ausbauschritt 2045 (FABI): - Eingaben müssen auf 2026 gemacht werden - Konzepte müssen 2023 stehen - mehrere Schweizer Städte in Pole-Position: (Basel Herzstück, Winterthur Zusatzbahnhof, Luzern Durchgangsbahnhof etc.)
Von der IGöV Stadt St.Gallen geforderte Massnahmen