Seit dem Fahrplanwechsel 2019 gerät das öV-Netz der Metropolitanregion St.Gallen immer stärker in Schieflage. Aktuelle Verlautbarungen des kantonalen Amtes für öffentlichen Verkehr in der Tagespresse wirken verstörend: nun sollen auch Verbindungen im Osten (St.Fiden, Wittenbach) abgewertet werden.
Die Entwicklungen schaden der Erreichbarkeit des Kantonshauptorts, ist doch ein leistungsfähiger öffentlicher Verkehr die Basis für jeden Dienstleistungs- und Wissensstandort. Auch die Sanierung der Stadtautobahn bis 2027 führt zu Engpässen: Das ASTRA fordert ein Umsteigen aller Mobilitätsteilnehmenden um 10%, damit die Sanierung ohne grössere Staus durchgeführt werden kann. Doch während davon ausgegangen werden kann, dass Busse auch von Staus betroffen sind, würde die Benützung des schienengebundenen ÖVs mehr Sinn ergeben. Die IGöV Stadt St.Gallen unterstützt auch deshalb die Forderungen des Stadtrats, wonach wichtige städtische Entwicklungsgebiete künftig mit einem Viertelstundentakt angeschlossen werden.
Die IGöV Stadt St.Gallen erneuert ihre Forderung, dass zwischen Stadt und Kanton Sofortmassnahmen auf den Fahrplan 2021 und ein abgestimmtes Massnahmenpaket 2023 auf den Ausbauschritt 2045 (FABI) ausgearbeitet werden. Mindestens ein vernünftiger Halbstundentakt auf Stadtgebiet soll bereits ab dem Fahrplan 2021 schrittweise realisiert und zu einem Viertelstundentakt ausgebaut werden. Dies muss durch entlastende Massnahmen der kleinen Schritte, betriebliche Lösungen und ohne teure, langwierige Infrastrukturbauten erreicht werden. Alle Linien der städtischen S-Bahn sollen zudem vom Kanton als Gesamtsystem in Bezug auf Kostendeckungsgrad und Linienbelastung anerkannt werden.
Ab 10. Juni 2020 werden die Fahrplanentwürfe des öffentlichen Verkehrs für das kommende Jahr publiziert, Stellungnahmen können bis am 28. Juni 2020 beim kantonalen Amt für öffentlichen Verkehr eingereicht werden. Die IGöV Stadt St.Gallen wird sich weiterhin für zusätzliche Verbesserungen einzusetzen.